Umbau

Attikawohnung

Zürich, 2014 – 2015

bauwerkstadt_ruetistrasse_01.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_11.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_10.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_08.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_09.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_06.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_03.jpg
bauwerkstadt_ruetistrasse_07.jpg
bauwerkstadt_attikawohnung_katasterplan.jpg
bauwerkstadt_attikawohnung_zoom_in.jpg

Erfrischung


Die grosszügige Attika auf einem Mehrfamilienhaus aus den Ende 70er Jahren liegt am Zürichberg. Der luxuriöse Grundriss mit knapp 350 m2 Wohnfläche umfasst verschiedene Aufenthaltsbereiche: Eine Eingangshalle verteilt zwischen dem grosszügigen Ess- und Wohnbereich mit offenem Cheminée und der Dachterrasse. Der Zutritt zu den privaten Schlafzimmern, Bädern und Ankleideräumen erfolgt ebenfalls wie der Haushalts- und Küchenraum von Seiten der Eingangshalle her. Die Dachterrasse umgibt grosse Teile des Grundrisses und bietet weite Ausblicke über Berge, Zürichsee und die Stadt.


Um die Rendite langfristig zu sicher, sollte die Wohnung für eine Neuvermietung instand gesetzt werden. Seit der Erstellungszeit wurde das Haus regelmässig unterhalten, jedoch keine eingreifenden Sanierungen getätigt. Eine Überprüfung der Haustechnik brachte hervor, dass diverse Leitungen bereits ihre Lebensdauer überschritten hatten und verschiedene Bereiche nicht den zeitgemässen Anforderungen entsprachen. Ein Rückbau der Leitungsführung für Frisch- und Abwasser, der Elektroinstallationen und ein Auffrischen des bestehenden Innenausbaus waren nach gemeinsamen Überlegungen mit der Bauherrschaft und Verwaltung die Basis für die Gesamterneuerung der Attikawohnung.


Die Haustechnik wurde bis auf die Anschlüsse in den Steigzonen zurückgebaut und anschliessend neu installiert, die vier Bäder der Wohnung wurden neu und grosszügiger organisiert. Wie die Bäder wurde auch die Küche neu konzipiert und die komplette Frisch- und Abwasserversorgung bis zu den Steigschächten erneuert. Zwar verblieben die vier Nasszellen und die Küche an ihrem angestammten Ort, die Einteilung der Apparate wurde jedoch mit neuen Installationswänden versehen und in Ihrer Positionierung verändert. Die bestehende Fussbodenheizung wurden von innen saniert und sämtliche Heizkreisverteiler und Ventile ersetzt. Auf der Dachterrasse musste ein bestehender Dachgarten mit Sträuchern und Bäumen zum Schutz der Dachabdichtung abgetragen und die Dachhaut partiell instand gesetzt werden.


Die gerundete Formensprache ist ein Element, welches sich vielfach wiederholt und die ganze Liegenschaft prägt. Dieses Grundelement fortzuschreiben war ein wesentlicher Bestandteil des neuen Material- und Farbkonzepts der Wohnung. Um eine klare Linie zu definieren, bedurfte es der Klärung an verschiedenen Orten im Grundriss. Teilweise wurden dafür Deckenverkleidungen entfernt oder vorgesetzte Glaselemente vor den runden Oberlichtern demontiert. In den Nasszellen wurde die Rundung ganz bewusst aufgegriffen und findet sich in der Gestaltung der Vorwände wieder, das neu eingesetzte Glasmosaik ergänzt diese Sprache. Andere Elemente wie die Innentüren, Garderobe und Einbauschränke oder Fenster wurden erhalten und lediglich aufgefrischt und mit neuen Beschlägen versehen. Die neu konzipierte Küche trägt mit weiss lackierten Fronten und der weissen Mineralstoff- Arbeitsfläche zum neuen hellen Erscheinungsbild bei. Der neue dunkle Parkett fügt sich, wie auch die neuen schwarzen Schieferböden, an den aufgearbeiteten Naturstein in der zentralen Eingangshalle an. Materialisierung und Farbgebung sind in enger Absprache mit der Bauherrschaft und Verwaltung so gewählt, dass die klare Linie gleichzeitig so zurückhaltend ist, dass sie dem Stil der Mieter ihren Raum lässt.


Nach Bauende konnte die Wohnung im direkten Anschluss zur 6- monatigen Bauzeit neu vermietet werden und stand termingerecht und innerhalb der veranschlagten Kosten für die neuen Bewohner bereit. Das Weiterführen der bestehenden Sprache, mit dem behutsamen Aufwerten der Anmut mit neuen Materialien und Farbkombinationen, wertet die Wohnung gezielt auf - ohne die Liegenschaft im Gesamten zu konfrontieren. Die Gesamtsanierung soll gegenwärtig als Vorreiter für eine schrittweise Erneuerung der Liegenschaft stehen.




Zeitraum | 2014 – 2015
Bauherrschaft
| Privat
Ort | 8032 Zürich
Kubatur | 350 m³ SIA 416
Bausumme | CHF 680’000.–
Leistungen | Projektierung, Ausführungsplanung, Bauleitung
Referenz | Frau B. Schällibaum, H&B Real Estate (Verwaltung)
Fotos | Friedemann Rieker